Das ist ein heikles Thema, denn das Solidaritätsprinzip sollte nicht wirklich angetastet werden. Einer den ich gut kenne ärgert sich seit Jahrzehnten über diese Übergewichtigen welche das Gesundheitssystem übermässig belasten. Er als „Sportler“ lebt ja voll gesund und belastet das System erheblich weniger. Nun gut Wahrnehmung ist auch eine heikle Sache, sich als „Sportler“ zu bezeichnen trotz Rauchen, sehr regelmässigem Alkoholkonsum und anderen Substanzen, dazu seinen Körper so zu schinden, dass er mit hartnäckigen Entzündungen laboriert … möchte ich mal nicht wirklich als gesund bezeichnen. Sportler sein alleine führt nicht in jedem Falle dazu das Gesundheitssystem weniger zu belasten. Ich möchte letztendlich nicht entscheiden müssen was gesünder ist und was nicht, also lassen wir es besser bleiben, vernünftige Grenzen setzen ist fast nicht möglich. Es bleibt also nur das Solidaritätsprinzip, in Sachen Gesundheit ist das Verursacherprinzip nicht vernünftig anwendbar.
Dennoch bleiben etliche Fragen offen und gewisse Aspekte nerven auch mich. Der Herr Mollet aus Brügg outet sich im Bieler Tagblatt (leider läuft deren System schon wieder nicht, ergo kein Artikellink möglich) mit seiner Magenoperation, er hat jetzt 50kg weniger. Das Bieler Tagblatt schreibt weiter über die Zunahme der Magenoperationen wegen des vereinfachten Zugangs durch die Krankenkassen. Grundsätzlich ist ja das keine schlechte Sache, denn eine frühzeitige Magenoperation ist wohl günstiger als die Folgekosten des Übergewichts. Ich gratuliere also Herrn Mollet zu seinem neuen Lebensgefühl.
Letzten Samstag habe ich einen schönen Abend mit einer hübschen OP-Schwester verbracht und die hat im Zusammenhang mit genau dem Thema doch auch ein anderes Bild gezeichnet. Durch die Magenoperationen bleibt denn auch viel überflüssige Haut übrig was natürlich schrecklich aussieht und die Krankenkassen bezahlen jetzt auch die Operation um dieses Schönheitsmanko zu beheben. Wenn sich jetzt aber ein noch vernünftigerer Mensch dazu entschliesst 50kg mit Bewegung und Ernährung zu versenken, wird er dasselbe Problem haben aber die Schönheits-OP nicht von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Da bleibt natürlich das Solidaritätsprinzip komplett auf der Strecke! Das gilt übrigens für all jene die ihre Gewichtsprobleme, Blutwerte, Knieprobleme, etc. von selber in den Griff kriegen. Wieso bezahlt mir eigentlich niemand einen Zustupf an meine teuren Runningschuhe, funktionale Kleidung, Mountainbike, usw. … aber ein für mich stupides Fitnessabo würde subventioniert … Einmal mehr ist zu erkennen: Freie Menschen mit freien Entscheidungen werden vom Staat übervorteilt. Zum Glück verbringe ich viel Zeit draussen in der Natur und freue mich aufs Night-Biking bei stürmischem Wetter, anstatt mich zum Wutbürger zu entwickeln :-)
Das würde ich mir auch wünschen, Zuschuss von der Krankenkasse, aber das bleiben nur Träume.
Wenn du in Deutschland nachweislich in einem Verein bist, bekommst du Boni, wenn du Marathons und – man höre und staune – sogar Ultras läufst – wirst du nicht unterstützt, das ist ja viel zu viel des Guten, da könnte man ja das Immunsystem überstrapazieren !! :roll:
So belaste ich meine Kasse überhaupt nicht, gehe zu allen Vorsorgeuntersuchungen, aber die Kasse halten von meiner Art sich zu bewegen nichts.
Egal – Ich weiß, was gut ist und kann auch ohne Zuschuss leben ! 8)