Ernährung Steinzeitkost


Immer mehr sehen die Sachen ganz ähnlich wie ich sie selber erlebt habe. Unsere Ernährung wird viel zu stark gesteuert von den Marketingabteilungen der Lebensmittel-, Pharmaindustrie und Milchwirtschaft. Selbst Mediziner und Ernährungsspezialisten sind mit der Fülle an Fehlinformationen wohl überfordert. Ich bin ja ein Laktoseintoleranter und bei mir hat sich das in 2 wahrnehmbaren Entwicklungen aufgezeigt.

Paläo-Diät Steinzeitkost

Schlemmen wie die Höhlenmenschen: Nur beim Wein weicht Jennifer DeMattia vom Speiseplan unserer Vorfahren ab.

Die erste nicht wahrnehmbare findet mit ca. 5 Lebensjahren statt, von da an sinkt in der Regel ganz langsam die Fähigkeit Laktose zu verdauen, bzw. die Fähigkeit das Laktat-Enzym zu produzieren welches für das Verdauen der Laktose nötig ist. Ab 14-jährig wurde mir regelmässig übel wenn ich den morgendlichen Kakao konsumierte. Ich stellte also um auf Kaffee und hatte dann keine Probleme mehr.

Bis 35-jährig konsumierte ich nur noch ganz wenig allenfalls gar mit Wasser verdünnter Drink-Milch aber weiterhin Rahm, Käse, Quark und Co. Mit 35-jährig hatte ich dann den 2. Schub und erneut gröbere Probleme mit meinem Verdauungstrakt. Leider war dies nicht mehr ganz offensichtlich und so musste ich eine 1½-jährige Tortur mit Erbrechen, Durchfällen und Magenkrämpfen durchlaufen bis klar wurde, dass ich ziemlich komplett Laktoseintolerant bin. Der damalige Arzt (mein jetziger hätte das ziemlich sofort erkannt) fand es nicht heraus, ich war es selber dem irgendwann ein Licht aufging.  Er selber sprach von „nervösem Magen“ oder „psychosomatischen Problemen“ und entschuldigte sich letztendlich damit, dass dies halt nicht sein Fachgebiet sei … Nach allem was ich heute über Ernährung weiss, aus eigener Erfahrung und Recherchen, bin ich geneigt zu sagen, dass es so etwas wie das „Reizdarm-Syndrom“ nicht gibt sondern, dass dieses gründet auf Lebensmittel-Intoleranzen. Man weiss heute nämlich, dass die Fähigkeit Laktose zu verdauen bei den meisten „Westeuropäern“ in der Regel mit 70 Jahren abnimmt. Ich vermute, dass dies nicht nur die Laktose betrifft sondern auch andere Stoffe betreffen kann.

Übrigens sind ~85% der Asiaten und ein Grossteil der Afrikaner ab dem 5. Lebensjahr mehr oder weniger Laktoseintolerant. Das die Westeuropäer, bzw. vermutlich die Kaukasen also länger Laktose verdauen können ist eine genetische Anpassung an die Situation. Es ist aber eben keine statische sondern eine dynamische Angelegenheit und dem wird meines Erachtens zu wenig Rechnung getragen bei den sogenannten Ernährungspezialisten.

Jetzt kommen wir noch auf den wesentlichen Punkt, den Auslöser für diesen Blogpost: Das war ein Blogpost bei Widmer Wandert Weiter der wiederum auf den Artikel „Paläo-Diat: Steinzeitkost“ verweist von Helene Aecherli im Online-Magazin „Beobachter-Natur„.

Widmer Wandert Weiter fragt:

Soll sein Speisezettel wirklich der meine sein?

Soll sein Speisezettel wirklich der meine sein?

Ich meinte ja, vielleicht ein wenig adaptiert aber ja im Grunde richtig!  

Helene Aecherli schreibt:

Jennifer DeMattia isst fast nur, was auch Jägern und Sammlern im Paläolithikum zur Verfügung stand.

Hat sie es morgens nicht allzu eilig, isst Jennifer DeMattia ein bis zwei Bioeier und Fleischreste vom Vortag, oder sie trinkt einen Protein-Shake mit Heidelbeeren und Mandelmilch. Dazu 
Kaffee, schwarz und ungezuckert. Zwischendurch genehmigt sie sich Walnüsse. Oder ein paar Rädchen Trüffelsalami mit Sbrinz – streng genommen eine Sünde. Mittags und abends gibts geräucherten Lachs, Fleisch vom Grill, Salate, gedämpftes Gemüse oder selbstgekochte Suppe. Regt sich die Lust auf Süsses, darf es ein Stück dunkle Schokolade sein. Pasta, Reis, Brot, Zucker, Milch und Joghurt sucht man in ihrer kulinarischen Palette vergebens. Denn das, sagt sie, sei nicht «Paläo».

Die Paläo-Diät ist eine Ernährungs­philosophie, die der amerikanische Paläoanthropologe Loren Cordain bekannt gemacht hat. Sie beruht auf der Annahme, dass der Mensch sich genetisch nicht an die moderne Zivilisationskost angepasst hat. Deshalb seien für ihn nur Nahrungsmittel geeignet, die bereits vor 500 Generationen, in der Altsteinzeit, auf dem Speiseplan standen. Das heisst: Beeren, Gemüse, Kräuter, Pilze, Nüsse, Früchte, Fleisch, Fisch und Schalentiere. Was erst nach der neolithischen Revolution, als der Mensch mit Ackerbau und Viehzucht begann, auf den Speisezettel gelangte, gilt es zu vermeiden, allem voran Milch- und Getreideprodukte, Kartoffeln und indust­riell verarbeitete Lebensmittel. …  hier weiterlesen

Im grossen Ganzen schliesse ich mich Jennifer DeMattia an und ernähre mich ganz ähnlich. Ganz steinzeitlich ist das wohl nicht, denn die Mammutt-Steaks von damals waren wohl etwas gar fettreicher als meine Pouletbrust oder mein Rindssteak von heute und übrigens wenn schon ein Rindssteak dann lieber ein Charolais aus Frankreich oder ein Hochlandrind– oder Bison-Steak aus Les Près-d’Orvin … als ein in Bezug auf die Qualität überteuertes normales Schweizer Rindvieh-Steak ;-)

Einen weiteren Seitenhieb an die Lebensmittelindustrie kann ich mir nicht verkneifen, Wikipedia vermeldet sogar, dass über 90% der Asiaten Laktoseintolerant sind … dennoch musste ich bei meiner letzten Asienreise feststellen, was vor 20 Jahre noch nicht der Fall war, dass die Milchprodukte-Kühlregale in den Supermärkten den unsrigen in nichts mehr nahestehen ??? Marktwachstum ohne Rücksicht auf Bedürfnisse ???

PS: Der Beobachter-Artikel vermeldet zwar das 80-90% der Menschen Laktose genetisch bedingt verdauen können, das ist aber leider so falsch, das trifft nur auf die Westeuropäer zu und ist dementsprechend sehr irreführend!

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Über Daniel S.

Unwichtig :-) oder siehe hier: rock-that-body.com Kontakt via E-Mail: daniel(at)rock-that-body.com
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