We rocked that hill


oder das Bettmerhorn hat uns gerockt … je nach Sichtweise … aber eigentlich ist es Nebensache es war mega-schön und ein grosses Erlebnis! Die vorgegebenen Zeiten für mich und Stephan haben wir klar übertroffen, sprich sie waren etwas gar optimistisch. Den Ueli Steck haben wir nur auf der Anfahrt getroffen und den Sieger Cesar Costa nur von hinten gesehen. Unser erster Berg-Halbmarathon and we did it – we rocked that hill !!!

Für Stephan war es der erste offizielle Lauf überhaupt, also grosses Kino! Selbstverständlich ist er trotz meiner warnenden Worte zu schnell angegangen, liess sich vom Anfangstempo anstecken und musste schon bald mal ein wenig büssen.

Meinerseits war ich ja schon vom Bieler Halbmarathon vorgewarnt und ging den Lauf sehr defensiv an, liess mich vom Publikum und den Mitläufern nicht beirren, suchte konsequent mein Tempo und kam entsprechend ziemlich frisch auf der Riederalp (1’925m) an.

 

Die erste krasse Steigung auf die Riederfurka (2’065m) vermochte ich zu 50% zu Laufen der Rest war dann Walken angesagt, der Berg meldete sich zum ersten mal richtig als Berg! Auf der Riederfurka ging es dann auf einer wunderschönen Cross-Strecke rund um das Riederhorn. Für mich war das läuferisch der schönste Teil, relativ weicher Waldboden natürlich durchwachsen mit Wurzeln und durchzogen mit Steinen / Felsen. Zudem war ich jetzt so richtig warmgelaufen und konnte es echt geniessen. Die Anstiege bis zur Hohfluh  (2’227m) und Moosfluh (2’335m) waren teils ruppig und auch immer wieder durchzogen von Abstiegen, also ziemlich coupiertes Gelände. Schwierig vom Bergweg her und doppelt schwierig von der Masse der Mitläufer her. Die Anstiege konnte man meist nur Gehen und in den Abstiegen war vollste Konzentration gefordert, auch wegen der schnelleren überholenden Läufern. Wieder musste ich wie am Bieler Halbmarathon staunen wie schnell die zum Teil abwärts Rennen. Nun ja ich habe da sicher nicht alles gegeben, der Bergweg forderte auch das einte oder andere Opfer.

Blick auf den Aletsch-Gletscher (© Foto: Laufen.de/Bildagentur Wenning)

Bei km 15 war ich mir sicher ins Ziel zu Laufen. Nach km 15 musste ich kurz innehalten, der Blick war frei auf den Aletschgletscher das war doch ein ziemlich überwältigendes Gefühl.  Zwischen km 16 und 17 musste ich feststellen, dass wir jetzt auf über 2’200 m sind und die Luft wird dünner, wo verdammt noch eins ist dieser Sauerstoff geblieben. Ich bin mir nicht sicher ob es nur die Höhe ist oder auch die Laufdauer, aber in einer gewissen Höhe fehlt einem doch ein wenig Power wenn man es nicht gewohnt ist. Es kam dann auch der km 19 und km 20 jeweils mit Verpflegung und einer kurzen Minute Pause. Wie lange ich da unterwegs war wusste ich nicht und wollte ich auch gar nicht wissen. Einfach ab km ~19 waren ja noch 400 Höhenmeter zu bewältigen und ich spürte das wird hart. Aber tröstlich es war für jeden hart und an Laufen war längst nicht mehr zu denken. Das rechte Knie meldete sich mit Schmerzen, der rechte vom Misstritt vor einer Woche lädierte Fuss meldete sich und die Muskeln machten langsam zu … dennoch haben wir durchgebissen und sind nach 21,1 km im Ziel auf dem Bettmerhorn (2’643 m) angekommen. Stephan hat schon gewartet, wir sind uns in die Arme gefallen, haben uns beglückwünscht und waren wie alle im Ziel einfach nur glücklich und zufrieden.

 

Stephan musste etwas mehr leiden, ihn hat es getroffen mit 2 gröberen Blasen an den Füssen, einer leider sogar offen. Das war dann doch eine schmerzhafte Erfahrung. Er hatte zwar Sportsocken aber leider keine Laufsocken, wenn ich das gewusst hätte … Ich selber laufe ja nur in echten Asics Laufsocken z.B. diesen hier von Zalando und musste vor allem deswegen noch nie Blasen beklagen. Eine Erfahrung der härteren Art, das nächste Mal wird er sicher auch entsprechende Laufsocken tragen.

Meine Daten / My data

Start nr / Startnummer : 533
Categorie / Kategorie : Men 45+ (265 Starters)
Rang M45: 227.  / Rang Overall: 1238.
Laufzeit: 3:10.39,4

Daten Stephan / Data Stephan

Start nr / Startnummer : 193
Categorie / Kategorie : Men 20+ (150 Starters)
Rang M20: 108.  / Rang Overall: 881.
Laufzeit: 2:47.48,4

Wie erwartet habe ich keinen Muskelkater, es war eben mein gewohntes Terrain. Natürlich sind nach 24 Std. noch Muskeln etwas müde aber ich verspüre kaum Schmerzen, auch das rechte Knie und der lädierte rechte Fuss haben sich nach 24 Std. komplett erholt. Etwas Muskelschmerzen habe ich auf den Schultern, wohl wegen dem Rucksack mit den 3 Litern Isostar im „Camelbak“ … was für den Bieler Halbmarathon optimal gewesen wäre, war für den Aletsch-Berg-Halbmarathon völlig überflüssig: das „Camelbak“! Wir sind also um ein paar Erfahrungen reicher und ich freue mich, dass wir jetzt die Anmeldung für die längste Treppe der Welt, den Niesenlauf 2013 machen können … also auf zu neuen Abenteuern.

Übrigens haben wir ja immer noch verrücktere Ideen und wir wollen gemeinsam mit Fabian am Strong Men 2013 teilnehmen, da so richtig die Sau raus lassen … der Stoff geht uns also nicht aus :-)

Im Online Magazin Laufreport.de ist ein ausführliche gute Reportage mit noch mehr Fotos zum Aletsch-Halbmarathon 2012.

Dann im Online Magazin Runnserswold.de auch ein Artikel mit Fotos …

Impressionen mit schönen Fotos gibt es auch hier bei Laufen.de und hier die ganz offiziellen Fotos von alpha-fotos.com.

Und zur Erinnerung das war die Strecke:

Zum Schluss noch ein riesiges Dankeschön an die Organisatoren des Aletsch-Halbmarathons für den schönsten Halbmarathon Europas –  echt ganz grosses Kino mit dieser Kulisse !

PS: Der Ueli Steck war zwar viel schneller als ich  … aber sorry Ueli, ich habe die viel schöneren Beine :-)

Über Daniel S.

Unwichtig :-) oder siehe hier: rock-that-body.com Kontakt via E-Mail: daniel(at)rock-that-body.com
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14 Antworten zu We rocked that hill

  1. Ariana schreibt:

    Mir hat es sehr Spass gemacht, diesen Artikel zu lesen und ein bisschen mitzufiebern – besonders die Höhenluft (resp. eben die nicht vorhandene Luft ;-) ) wird ja oft unterschätzt :-) Auch die Fotos sind ein Genuss und machen direkt Lust auf Laufen :-) Liebe Grüsse
    Ariana

  2. SomeintPhia schreibt:

    Wow, das coole Erlebnis verleitet ja direkt zur Nachahmung. Danke für den Bericht und herzliche Gratulation zur sportlichen Leistung.

    • Daniel S. schreibt:

      Hallo Phia

      Danke für die Blumen :-) Ist auf jedenfall zur Nachahmung empfohlen, schon alleine die Umgebung ist die Anstrengung wert!

      Liebe Grüsse
      Daniel

  3. Deichlaeufer schreibt:

    Coole Sache, Du hast es gerockt. Das muß wirklich ein ganz toller Lauf sein. Sehr beeindruckend.
    Schöner Bericht, man ist richtig dabei.

    Wenn ich das nächste Mal einen Deich besteige, werde ich an Dich denken ;-)

    Liebe Grüße
    Volker

    • Daniel S. schreibt:

      Hallo Volker

      Yes we did it, so ein Berglauf hinterlässt schon phänomenale Eindrücke.
      In ein paar Wochen werde ich wohl auch mal so einen echten Deich sehen und gleich mal rauf sprinten … hoffe ich wenigstens :-)

      Danke und liebe Grüsse
      Daniel

  4. ultraistgut schreibt:

    Heya, das klingt sehr, sehr gut, du hast ihn mit Erfolg gerockt und bist – wie man auf dem Foto sehen kann – rundum zufrieden. Das macht es aus, Herausforderungen zu bestehen, die Welt sieht ganz anders aus, abgesehen von den herrlichen Landschaften, die du durchlaufen hast.

    Aufwärts ist schon schwer, aber abwärts finde ich noch viel schwerer, vor allem gefährlich, auch, wenn wie bei dir von hinten die Schnellen beim Überholen sind.

    Gut gemacht, Daniel !!

    Wirklich den Strong-Man ? Naja, Männer mögen das vielleicht, mir wäre das zu ecklig, zu glitschig, einfach nur zu……… ;)

    • Daniel S. schreibt:

      Hey Margitta, herzlichen Dank für Deinen treffenden Kommentar :-)

      Ja ja das mit dem Strong-Men … ich selber war nicht mal in der Armee und nach zweimal wurde ich als subversives, nicht zu gebrauchendes Element sogar aus dem Zivilschutz entlassen … aber ich habe mich glatt von meinen 2 Stiefsöhnen zur Teilnahme am Strong-Men überreden lassen … OK ich gebe es ja zu es hat nicht viel Überredungskunst benötigt ;-)

      Als alter Pfadfinder ist man für ein wenig Schlamm immer zu haben. Im Herbst geht es dann vermutlich „back to very early roots“, sprich zurück zu Schul- und Pfadfinderzeiten, ich plane die Teilnahme an einem Orientierungslauf, weil mehr Cross-Country geht ja fast nicht!

      Liebe Grüsse Daniel

  5. Kim schreibt:

    Du bist ne richtige Sportskanone, Daniel :O)

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